MAY 9: Despite the Corona-emergency – Commemoration for the Russian victims of fascism in Offenburg, Germany
9 MAI: Malgré l’urgence Corona – Commémoration aux victimes russes du fascisme à Offenburg, Allemagne
5月9日:尽管发生了电晕事故-为德国奥芬堡的法西斯主义俄罗斯受害者致敬
Liebe Leserin,
[Ein Samstag, der neunte Mai, eine schrillende Eisensäge und ein früher Morgen, an dem ich von zu früh aufstehenden Handwerkern geweckt werde. Das macht schlechte Laune! Aber nicht nur das. Sie potenzierte sich, als ich die Nachrichten einschalte und sich das Elend dieser Tage zu Gehör bringt. Nein, ich meine nicht Corona, das hat sich hierzulande abgeflacht. Die Redaktionen scheinen derzeit wenig erpicht, den Indoktrinationspegel auf intensivem Niveau beizubehalten. Oder hör ich schon lange vorbei, wenn das neueste Update der Infektionsstatistik durch die Kabel fließt. Es ist eher der Vortag, der 8. Mai, der Interesse in der Presseschau des DLF Beachtung findet, weil Bundespräsident Steinmeier seine Gefühle der Zuhörernation verkündete und der Blätterwald orakelte, wie dies denn zu verstehen sei. Nur zwei Zitate aus der Presseschau des Senders, die doch ganz gut die zeitgerechte deutsche Ideologie charakterisieren:
(1) „Es ist eine Kunst, im Gedenken an den 8. Mai 1945 ganz gegensätzlichen Erwartungen gerecht zu werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist das in seiner Rede vor der Neuen Wache in Berlin mit dem Satz gelungen: ‚Man kann dieses Land nur mit gebrochenem Herzen lieben.‘ Das bezog er auf die Verantwortung für millionenfachen Mord, dem durch den Sieg der Alliierten an jenem Tag endlich ein Ende gesetzt wurde. Er lässt sich aber auch auf die Millionen Deutschen beziehen, die Steinmeier erwähnte, die damals ihr Leben oder ihre Heimat verloren“, schreibt die
F.A.Z.
(2) Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bemerkt: „Wer heute ein 74-jähriger deutscher Großvater ist, kennt Krieg nur aus dem Fernsehen. Steinmeier hat darauf aufmerksam gemacht, was für ein Glück dies ist, historisch gesehen – und darauf, dass gerade dieses Glück auch Gefahren birgt. Die Europäische Union wurde aus der Einsicht geschaffen, dass Nachbarvölker sich zwar stets bekriegen können, sie einander aber nie loswerden. Wäre es also nicht besser, die Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu
pflegen?“, schlägt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG vor.
Die Versuchung ist groß, diese zwei Zitate aus dem Blätterwald mit sog. Niveau aufzubröseln und auf ihren politisch ideologischen Gehalt abzuklappern. Das, liebe Leserin, will ich Dir ersparen und Dir lediglich eine kurze Kommentierung meinerseis vorschlagen.
(1,1) Die Darstellung von Gefühlen ist dann hypokritisch, wenn sie im metaphorischen Gebrauch die Realität beschönigen. Die Sozialdemokratie rennt, was deutsche Lande angeht, schon seit einem Jahrhundert mit gebrochenem Herzen herum. Gestorben ist sie daran noch nicht, obwohl die Metapher diesen Schluss zuließe.
(1,2) „Er (der Satz) lässt sich aber auch auf Millionen Deutsche beziehen… “ Aber, aber FAZ, ob da wohl die Afd in den Gedanken Pate gestanden hat?
(2,1) Ich bin ein 74-jähriger Großvater, doch will ich das Adjektiv gern weglassen, weil es wohl auf deutsche Großväter zutrefflich sein könnte, dass sie den Krieg nur aus dem Fernsehen kennten, was auf mich (auch als Großvater) aber nicht zutrifft.
(2,2) Ein etwas harmloses Fazit des europäischen Gedankens. Vermutlich eher die Einsicht des Ghostwriters, als die der nach dem Krieg denkenden Herrschenden.
Nun wie man es auch wendet: ein wenig erbaulich früher Morgen. Auch scheint das Wolkengedeck nicht gerade verlockend, dem 9. Mai zwar in vertrautem Kreis, aber in Aussicht einiger Regengüsse, zu gedenken. Doch das musst du hinnehmen, denke ich, so wie die Gedenksteine an der Stelle im Wald, wo bei der „Räumung“ der fünf KZ’s in Offenburg, die SS 1945 vier junge Kämpferinnen der Résistance ermordete. An diesem Tag gibt es nur Tränen und Gedenken. Gedenken? Ich hoffe nichts Rituelles, was aber schon die Tatsache verhinderte, dass wir zu seinem Gelingen das in zwei Monaten andressierte Reglement für Corona-Zeiten zur Seite legen mussten. ]
Mit dem Bike also nach Offenburg! 11 Uhr Waldbachfriedhof, am Mahnmal für die, in dieser Kleinstadt getöteten russischen Häftlinge.

Rede des Gewerkschaftskollegen und Organisators des Gedenkens
9. Mai 2020
Heute vor 75 Jahren kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos vor der Roten Armee. Es wurde ein Waffenstillstand vereinbart.
Daran wollen wir hier und heute denken.
Das war ein Tag, nachdem der Waffenstillstand mit den Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich vereinbart worden war.
Die Rote Armee hatte die Hauptlast der Kämpfe auf dem Land getragen. 2.000 km kämpfte sie sich von Moskau, aus dem Kaukasus, von der Wolga bis ins Deutsche Reich, ins Herz des Faschismus.
Die Soldaten der Roten Armee kamen durch über 200 zerstörte Städte und Dörfer, an unzähligen Massengräbern vorbei.
26 Millionen Sowjetbürger, Soldatinnen, Soldaten und zivile Opfer kostete dieser Sieg.
Die besiegten Eroberer führten nicht nur einen Krieg um einen Gegner zu besiegen, sie fielen ohne Grund, ohne Kriegserklärung in die Länder der Sowjetunion ein.
Ihr Ziel war nicht die Bezwingung eines Gegners. Es war ein Weltanschauungskrieg, in dem die Vernichtung von Millionen Menschen beabsichtigt war. Nach dem Rassismus der Nazis galten Slawen als Untermenschen. Wen die Faschisten überleben ließen, sollte nur als Sklave weiterexistieren dürfen.
Millionen Sowjetbürger wurden gezwungen, als Zwangsarbeiter für ihren Feind zu arbeiten. Zigtausende kamen dabei ums Leben, wie auch in Offenburg beim Massaker am 4. Mai 1945 196 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
Unser heutiges Gedenken gilt diesen unschuldigen Opfern des Faschismus.
Sie wurden aus ihrer Heimat gerissen, mussten im Feindesland jahrelang schwere Arbeit verrichten. Und das in Unfreiheit unter ständigem Hunger.
Wir wollen heute erstmals einer weiteren Opfergruppe gedenken, einer Gruppe, die seit Jahrzehnten mehr als fahrlässig verschwiegen wird.:
Es geht um dreieinhalb Millionen sowjetischer Kriegsgefangene.
Diese hatte die deutsche Wehrmacht willentlich verhungern lassen.
Das ist eine Schuld die ungesühnt auf ewige Zeiten bestehen bleibt.
Nach dem Völkermord an den Europäischen Juden mit sechs Millionen Menschen, war das die zweitgrößte Opfergruppe.
Nur sehr wenige Überlebende der Gefangenschaft wurden im hohen Alter entschädigt. Die meisten erlebten das nicht mehr.
Wir können heute nicht mehr tun, als immer wieder daran erinnern.
Wir ehren das Andenken an alle unschuldigen Opfer der Nazibarbarei.
„NUR JENES ERINNERN IST FRUCHTBAR, DAS ZUGLEICH ERINNERT,
WAS NOCH ZU TUN IST.“
(Ernst Bloch)
Speech by the union colleague and organizer of the commemoration
May 9, 2020
Today 75 years ago the German Wehrmacht surrendered unconditionally to the Red Army. An armistice was agreed.
We want to think about that here and now.
That was a day after the armistice was agreed with the Allies, the United States, Britain and France.
The Red Army had borne most of the fighting in the country. She fought 2,000 km from Moscow, from the Caucasus, from the Volga to the German Empire, into the heart of fascism.
The Red Army soldiers passed through over 200 destroyed towns and villages, past countless mass graves.
This victory cost 26 million Soviet citizens, soldiers and civilian casualties.
The defeated conquerors not only waged war to defeat an opponent, they invaded the countries of the Soviet Union for no reason, without declaring war.
Their goal was not to defeat an opponent. It was a worldview war in which the destruction of millions of people was intended. After Nazi racism, Slavs were considered subhumans. Those who let the fascists survive should only be allowed to continue as slaves.
Millions of Soviet citizens were forced to work as forced laborers for their enemy. Tens of thousands were killed, as was the case in Offenburg in the massacre on May 4, 1945, in 196 196 forced laborers.
Our memory today is dedicated to these innocent victims of fascism.
They were torn from their homeland and had to do hard work for years in the enemy country. And this in lack of freedom under constant hunger.
Today we want to commemorate another group of victims for the first time, a group that has been more than negligent for decades:
It is about three and a half million Soviet prisoners of war.
The German Wehrmacht had let them starve to death.
This is a debt that remains unpunished forever.
This was the second largest group of victims after the genocide of the European Jews with six million people.
Very few survivors of captivity were compensated in old age. Most of them didn’t experience it anymore.
We cannot do more today than remind us again and again.
We honor the memory of all innocent victims of Nazi barracks.
„ONLY THAT REMEMBER IS FRUITABLE, WHICH REMEMBERED,
WHAT TO DO. “
(Ernst Bloch)
Discorso del collega sindacale e organizzatore della commemorazione
9 maggio 2020
Oggi 75 anni fa la Wehrmacht tedesca si arrese incondizionatamente all’Armata Rossa. Fu concordato un armistizio.
Vogliamo pensarci qui e ora.
Fu un giorno dopo che l’armistizio fu concordato con gli Alleati, gli Stati Uniti, la Gran Bretagna e la Francia.
L’Armata Rossa aveva sopportato la maggior parte dei combattimenti nel paese. Ha combattuto per 2000 km da Mosca, dal Caucaso, dal Volga all’impero tedesco, nel cuore del fascismo.
I soldati dell’Armata Rossa attraversarono oltre 200 città e villaggi distrutti, oltre innumerevoli fosse comuni.
Questa vittoria costò 26 milioni di cittadini sovietici, soldati e vittime civili.
I conquistatori sconfitti non solo scatenarono la guerra per sconfiggere un nemico, ma invasero i paesi dell’Unione Sovietica senza motivo, senza dichiarare guerra.
Il loro obiettivo non era quello di sconfiggere un avversario. Fu una guerra di visione del mondo in cui era prevista la distruzione di milioni di persone. Dopo il razzismo nazista, gli slavi erano considerati subumani. Coloro che lasciano sopravvivere i fascisti dovrebbero essere autorizzati a continuare come schiavi.
Milioni di cittadini sovietici furono costretti a lavorare come lavoratori forzati per il loro nemico. Decine di migliaia furono uccise, come nel caso di Offenburg nel massacro del 4 maggio 1945, in 196 196 lavoratori forzati.
La nostra memoria oggi è dedicata a queste vittime innocenti del fascismo.
Furono strappati dalla loro terra natale e dovettero lavorare duramente per anni nel paese nemico. E questo in mancanza di libertà sotto la fame costante.
Oggi vogliamo commemorare per la prima volta un altro gruppo di vittime, un gruppo che è stato più che negligente per decenni:
Sono circa tre milioni e mezzo di prigionieri di guerra sovietici.
La Wehrmacht tedesca li aveva fatti morire di fame.
Questo è un debito che rimane impunito per sempre.
Questo è stato il secondo più grande gruppo di vittime dopo il genocidio degli ebrei europei con sei milioni di persone.
Pochissimi sopravvissuti alla prigionia furono risarciti nella vecchiaia. Molti di loro non ne hanno più aproffitato.
Oggi non possiamo fare di più che ricordarci ancora e ancora.
Onoriamo il ricordo di tutte le vittime innocenti della caserma nazista.
„SOLO QUELLO CHE RICORDA È FRUTTABILE, CHE RICORDA A QUELLO
COSA FARE. “
(Ernst Bloch)