Quelle:
Svizzera e Stati Uniti, paesi liberaldemocratici modello, in cui le donne non hanno gli stessi diritti degli uomini.
- di Renato Caputo
- 28/07/2019
- Credits: https://lucalottero.it/2019/01/31/la-democrazia-e-in-pericolo-due-libri-da-leggere/
Die Schweiz und die Vereinigten Staaten gelten als Modellstaaten der liberalen Demokratie, in denen jedoch die Frauen nicht die gleichen Rechte haben wie die Männer
Die helvetische Konföderation, oder auch die Schweiz, wird als Prototyp eines liberal- demokratischen Landes angesehen, ist gleichzeitig aber auch oligarchischstes Land der Welt. Dort herrscht das transnationale Finanzkapital unumstritten, sodass sogar der Beitritt zur Europäischen Union nicht in Betracht kommt, da sie irgendwie seine Allmacht begrenzen würde. Darüber hinaus ist die Schweiz womöglich das bedeutendste Steuerparadies und auch ein wichtiges Zentrum der Geldwäsche für die organisierte Kriminalität.
Um auf den helvetischen Prototyp der liberalen Demokratie zurückzukommen, wollen wir daran erinnern, dass das Recht auf Abtreibung erst im Jahre 2002 straffrei gestellt wurde, während es das machohafte Kuba bald nach der Revolution in den 60iger Jahren, zusammen mit der vollen Gleichberechtigung, garantierte. Übrigens haben mit der liberaldemokratischen Restauration in Nicaragua, auch unter der heutigen sandinistischen Regierung, die Frauen einen guten Teil ihrer, in der sozialistischen Revolution durchgesetzten Rechte, wieder verloren.
Des Weiteren sind in der liberal-demokratischen Schweiz bis heute die Gehälter der Frauen in der Privatindustrie um 20 % niedriger als die der Männer und im öffentlichen Dienst über 16 %. Was die gesellschaftliche Partizipation der Frauen betrifft, liegt sie unter 30 % und Frauen in leitenden Positionen sind gerade mal 35 %. Doch die entscheidenden Schritte diesbezüglich wurden erst in den letzten Jahren gemacht.
Nicht besser steht es mit der formalen Gleichheit vor dem Gesetz und den politischen Rechten, welche doch die Liberaldemokraten so sehr rühmen. So sehr, dass in der exemplarischen liberalen Demokratie der Schweiz, die keine Partisanenerfahrungen machte, die Frauen das Wahlrecht erst 1971 durchsetzten. Das war zu einer Blütezeit des Aufschwungs progressiver sozialer Bewegungen auf internationaler Ebene. Was die formalen Rechte betrifft, wurden sie vom Zentralstaat durchgesetzt, jedoch mit dem Ergebnis, dass bis heute in acht Kantonen dieses Recht nicht anerkannt wurde.
Auch heute noch mobilisiert die Frauenbewegung, da es beträchtliche Widerstände gegen das Streikrecht gibt. Das zeigt auch die kürzlich erfolgte große Mobilisierung, da es nur in einigen Kantonen, Städte und Universitäten als legal gilt, während es in anderen verboten wurde. Der schweizerische Unternehmerverband bezeichnete das Recht auf Streik gegen die Diskriminierung der Frau als illegal.
Ein weiteres Land, die Vereinigten Staaten, die international den als Champion einer liberalen Demokratie haben, negiert elementare Frauenrechte. Die Tageszeitung „La Repubblica“, die gewiss nicht des Antiamerikanismus bezichtigt werden kann, veröffentlichte unlängst unter dem bezeichnenden Titel „Kinderbräute, auch in den USA ist eine Heirat ab 11 Jahren legal“ eine vielsagende Umfrage. Demnach sind die Vereinigten Staaten schlichtweg nicht nur die wichtigsten Verbündeten der Petromonarchien des Golfs, sie sind auch auf internationaler Ebene Champion bei der Unterdrückung der Frauen. Im Untertitel der Reportage ist zu lesen, dass in den Vereinigten Staaten „zwischen 2000 und 2015 nach Schätzung von Unchained at last circa 250000 Kinderehen geschlossen wurden. Es ist ein Phänomen, das hauptsächlich mit der Armut zusammenhängt. In 25 Staaten gibt es keine expliziten Altersbeschränkungen zur Ehemündigkeit“.
In dem oben verlinkten Artikel von Marina Mastroluca lernen wir das Schicksal von Sherry kennen. Das elfjährige Mädchen wurde von seinen Eltern gezwungen sich zu verheiraten. Die hatten die Entscheidung der Ältesten der Pfingstkirche, der sie angehörten, befolgt. „Der neun Jahre ältere Vergewaltiger des Mädchens, wurde so ihr Ehemann und alles kam wieder in Ordnung. Niemand würde mehr wegen ihrer Tochter ermitteln – geboren als Sherry (das vergewaltigte und zur Hochzeit gezwungene Mädchen) gerade 10 Jahre alt war – den Namen des Vaters erhielt. Alles kam so in Ordnung, außer ihrem Leben“. Wir erfahren im gleichen Artikel, dass Kinderbräute „heute in den USA tatsächlich eine legale Angelegenheit sind“. Über die 25 Staaten hinaus, welche die Ehemündigkeit nicht limitieren, „liegt sie in den meisten Ländern zwischen 13 und 14 Jahren, wobei sie mit einigen Bedingungen, wie Einwilligung der Eltern oder einer Schwangerschaft, verknüpft ist. Noch paradoxer sind – dieses Landes, das sich ständig bemüht, die liberale Demokratie, auch ihre Waffen, in die Länder der Welt zu exportieren – die Motive der Gouverneure der Staaten, die Ehemündigkeit gesetzlich festzulegen. Sie haben diesbezügliche Anträge zurückgewiesen, weil solche Gesetze gegen „religiöse Gepflogenheiten“ verstoßen.
Jenseits religiöser Motive sind sie zumeist struktureller Natur, wobei der Nenner dieser schrecklichen Missbräuche materielle oder kulturelle Armut darstellt. In der Mehrheit der Fälle handelt es sich um „zwangsverheiratete vergewaltigte Mädchen, um die Bestrafung des Gesetzes zu umgehen, wo dieses den Sex mit Minderjährigen unter Strafe stellt“. Und die Autorin des Artikels fügt hinzu: „Die Hochzeit ist dann die Methode, den Missbrauch der Minderjährigen zu maskieren, wenn er ins Blickfeld der Fahnder zu geraten droht. Oder auch, um einen Skandal zu vermeiden“. So wird in vielen Fällen, anstatt den pädophilen Vergewaltiger zu bestrafen, das Opfer zur Heirat mit ihrem Peiniger gezwungen. Und das Opfer, das noch Kind ist, kann nicht einmal die Scheidung beantragen.
Übersetzung: FHecker
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