C’est officiel, le gouvernement Macron vient d’abolir le droit de manifester. pic.twitter.com/ulL9VDZWUk
— Nantes Révoltée (@Nantes_Revoltee) 11. Januar 2019
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Warum sind die #Gelbwesten tendenziell von rechts nach links gewandert? Bini Adamczak: weil sie in der zunehmenden Stärke den Mut gefunden haben, nach oben zu treten. https://t.co/1qgn2oraxu pic.twitter.com/slpCCK7f5d
— Elsa Koester (@ElsaKoester) January 12, 2019
Hier ein Kommentar eines Leitartiklers, der sich als links versteht. Die Frage ist so unnütz wie von bedeutendem Erkenntnisgewinn. Abgesehen davon, dass die Prämissen nicht stimmen. Hauptsache intelligent gequatscht, als sich Gedanken über eine solidarische Unterstützung zu machen. I.Ü. haben da nicht viele sog. Linke die Mär der Rechten auf den Straßen Frankreichs vertreten? Das lief von den Gewerkschaftsfürsten alla Hoffmann bis zum, auch linken Blätterwald.
Acte IX à Paris : Plus de monde dans la rue
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Die letzten Mohikaner an der Bastille
An der Bastille war der Verkehr für eine Weile blockiert. Es wurden kleine Barrikaden mit Standortschranken errichtet. Als die Flics ankamen, gingen die Leute weg. Es gibt Bacqueux (Agents provocateurs) im Quartier, also seid vorsichtig.
Die Medien berichteten von 129 bis 156 Verhaftungen in Paris, darunter 74 GAV (garde a vue=vorläufige Festnahme, 24-48h)
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Noch mehrere tausend Demonstranten in den Straßen, Schaufenster gehen zu Bruch
In der der Rue de Rivoli ging eine Demonstration in Richtung Bastille, mit einigen antikapitalistischen Etiketten und Slogans (keine Polizisten in Sicht).
Die dritte Demonstration wurde von den Polizisten teilweise in Richtung Oper zerstreut.
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Drei wilde Demonstrationen sind am Laufen
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In Saint Lazare ist es immer noch am Brodeln
Die wilden Demonstrationen sind ziemlich versprengt, und sie werden von den Polizisten massenhaft verfolgt, manchmal auch mit unkenntlichen Autos. Um Saint-Lazare hat sich eine neue Kundgebung gebildet, der Verkehr ist vor dem Bahnhof blockiert, eine Marschkapelle wandert durch St-Augustin und es gibt nicht allzu viele Flics am Horizont.
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Ein kleiner wilder Aufbruch, die Flics schauen überall auf Dich!
Beginn einer wilden Demonstration in den Straßen nahe dem Place de l’Ètoile. Bis jetzt 53 Festnahmen in Paris. Viele mobile Flics im Quartier. Spannungen an der Place de l’Étoile, mehrere Verletzte und Festnahmen. Versuch einer wilden Demo in der Allee Friedland Richtung Saint-Augustin, es geht o.k., die Flics folgen in der Nähe, berittene Polizei am Boulevard Haussmann, mobile BAC mit dem Auto, Flics steigen aus. Der Rest der Welt steckt in der Falle am Ètoile.
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Beginn der Falle am noch offenen Platz Ètoile
Die Polizei lässt die Leute am Place de l’Etoile rein, der nunmehr nach einer großen Falle riecht… Nur ein Ausgang über Friedland, zwei Spannungspunkte: Hoche und Wagram: Gasattacke über die Avenue Wagram, und die Wasserkanone beginnt sich zu bewegen. Die Polizei blockiert die medizinischen Helfer auf einer kleinen Straße und es gibt viele Flics im Quartier. Der Gendarmerie-Hubschrauber rotiert. Die gepanzerten Fahrzeuge (4 von 14 insgesamt in Paris) der Gendarmerie befinden sich am Fuße des Triumphbogens. . . . eine Vorrichtung, die zweifellos von der Präfektur und dem Innenministerium als verhältnismäßig angesehen wird, um die Demonstratanten zu überwältigen. . . . . Die Botschaft ist klar: keine Reformen, sondern Panzer, kein Geld für Arbeitslose, aber Geld für Repressionen und Bosse.

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Viele Menschen in Saint-Lazare demonstrieren in Richtung Place de l’Etoile, der Zug kommt auf der Avenue de Friedland an.
In der Nähe von Saint-Lazare und den Kaufhäusern werden die Polizisten ausgebuht, es gibt mehr Menschen als letzte Woche, heterogene Gruppen, es gibt eine starke Präsenz der organisierten Linken (Gewerkschaften, Parteien), aber ohne zu viele Fahnen. „Macron démission, Castaner ins Gefängnis!“
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Eine wilde Demo zieht nach Saint-Lazare
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Großer Erfolg der Kundgebung für die drei ermordeten kurdischen Aktivisten!
20. 000 Menschen in der Republik demonstrieren gegen die Ermordung von Sakine, Fidan und Leyla.
Die Demonstration, die vom Place des Fêtes kam, mussten mit der U-Bahn fahren, um den Polizisten auszuweichen und sich der Bercy-Demonstration anzuschließen, die nach Saint-Lazare ziehen sollte. Die Polizisten verfolgen die Demonstration aus der Ferne bis Rivoli mit einem Wasserwerfer. Ein Teil der Demonstranten scheint sich zu entscheiden, durch Sewastopol nach oben zu gehen.

infoaut.org, 12/1/19
Gilets Jaunes, Akt IX: Es ist für online-Demokratie keine Zeit
Ein weiterer Samstag der Mobilisierung der Gilets-Jaunes-Bewegung ist vergangen. Sie scheint im neuen Jahr 2019 neuen Aufschwung bekommen zuhaben.

Nach den Fausthieben des Exboxers aus Massy, Christophe Dettinger, gegen die Riots, die Demonstranten am Ort des Protestes mit ihren Aggressionen bedachte, rückte man noch fester zusammen. Eine Solidaritätskampagne mit Christophe berührte die Bewegung auf allen Ebenen, insbesondere indem sie die Notwendigkeit der Gegenwehr zur polizeilichen Gewalt in den Mittelpunkt der gemeinsamen Anliegen stellte. „Legitime Gegenwehr“ war ein Banner am Kopf der heutigen Demonstration in Toulouse.
Eine gnadenlose mediale Gegenoffensive richtete sich zuerst gegen den Boxer, dann gegen die Solidarität, die ihm bekundet wurde. Eine Spendensammlung online, zur Unterstützung des Athleten, wurde durch die Regierung mit der Drohung zensiert, gegen alle Unterzeichner zu ermitteln, die im Delirium der Gleichstellungsministerin Marléne Schiappa, als Komplizen der Gewalt, von der italienischen Regierung [sic] unterstützt würden. Das war ein Angriff, der die Front des Protestes stärkte, und der bewirkte, der in einer ergreifenden Videobotschaft ausgesprochenen Aufforderung Dettingers nachzukommen, den Kampf weiterzuführen.
Die Angelegenheit bezeichnete nicht nur signifikativ den Konflikt mit der Regierung, sondern brachte auch Klarheit auf Seiten der Bewegung. Viele Linke haben Dettinger angegriffen und die Gilets hatten Angst, dass ihnen Stigmatisierung der Gewalt oder angebliche Sympathien mit dem Front National vorgeworfen werden. In Wirklichkeit spiegeln die Biografie des Boxers und seine Worte die Authentizität eines sozialen Körpers der Bewegung wider. Sie hat auch generell ihren sprachlichen Ausdruck – Volk, Patriotismus, Gemeinsinn – und ist bisweilen in Widerspruch zu den materiellen Institutionen. Sie ist zweifellos ausgezeichnet durch Ablehnung des Regierungsregimes dieser Gesellschaft und durch ein tendenzielles Klassenbewusstsein wie auch der Nichtanhängerschaft zu Gruppierungen oder rückständigen politischen Traditionen. Wieder einmal hat sich, in Bezug auf die Faschisten, für die Halsabschneider jeglicher Art des sozialen Widerstands, der Warnruf vor dem Wolf als keine gute Strategie erwiesen. U.a. auch deshalb, weil sie organisiert auftretend, aus den Demonstrationen der Gilets entfernt werden.
So haben also die Demonstrationszüge kraftvoll den Chor „Freiheit für Christophe“ angestimmt, wie es scheint, durch Verbreitung und in Abstimmung der Teilnehmer. Es wird auch in Bourges demonstriert. In der Kleinstadt, die genau im Zentrum des Hexagons liegt, wollte ein Teil der Gilets das Epizentrum für Akt IX bilden. „Wir wollen uns mit dem Zentrum des Landes zusammenschließen“, erklärt Proscilla Lodosky, die Erstunterzeichnerin der Petition gegen die Benzinpreiserhöhungen. Das ist ein wichtiges Signal drei Tage vor Beginn der „Grand Debat National“, des diplomatischen Bemühens von Macron, zu versuchen, durch Konsultationen mit territorialen Institutionen, den Protest der Gilets Jaunes zu beruhigen. Es sollen Themen der Steuergerechtigkeit, der ökologischen Umwandlung und der öffentlichen Dienste behandelt werden. Dabei handelt es sich um die Organisierung einer Reihe von Gesprächsforen, auf lokaler Ebene, mit Verwaltungsfachleuten oder Gruppen von Bürgern um „die Franzosen“ anzuhören. Aber die „cahiers du doleance“ wurden bereits von der Bewegung verworfen, die, so scheint es, darüber hinaus ist. Die Gilets scheinen nicht angebissen zu haben. Dies trotz der Phantasien von Di Maio, der den Gilets seine Internetplattform Rousseau empfahl: es ist jedoch nicht die Zeit für online-Demokratie!

Das andere Epizentrum ist ganz klar Paris, wo einige Zehntausende Gilets in ansteigender Zahl, im Unterschied zu den letzten Treffen, schon auf der Straße sind. Trotz des surrealen Klimas, das eine Gasexplosion mit zwei Toten in der Nähe der Opéra verursachte, haben die Demonstrationszüge schon am Morgen an jedem Treffpunkt bereits einen beachtlichen Zulauf. Die Frauen haben sich auf den Gare du Nord konzentriert und in den weniger zentralen Quartiers, die näher an den Ban lies liegen, gab es ebenfalls Sammelpunkte. Die Demonstration zur Bastille war bezeichnend für diesen Tag. Die ersten Geschosse empfingen die Gilets in der Avenue Wagram. Attacken der Flic und Gas am Arc du Triomphe, wo sich eine große Menge konzentriert. Das ist das Bild weit vor dem Zusammenschluss mit den verschiedenen wilden Demonstrationen.
In Strassbourg wurden Barrikaden errichtet. Demonstrationen auch in Marsaille mit einem Frauenblog an der Spitze, in Lion ertönten an der Spitze die Rufe „Keinen Platz den Faschisten“. Weiterhin demonstrieren die Gilets in Bordeaux, Lille, Perpignan, Rouen, Caen, Nimes, Nizza. Auch einige Straßenblockaden wurden errichtet, wie die in Auxerre, um die LKW zu stoppen.
Die Polizisten von Castener sind heute 80.000 an Zahl. Der Innenminister von Macron hat der Bewegung den offenen Krieg erklärt. Er wird geführt mit einer hysterischen Strategie des Versuchs der Kriminalisierung und offener Repression. 12 Tote sind seit Beginn der Proteste zu verzeichnen, die Verletzten werden gar nicht gezählt. Aber es sind vermutlich mehr als 2000 verletzt und durch die Kriegswaffen der Polizei verstümmelt. Die Anzahl der Verhaftungen liegt bei 216. Die Gilets jedoch räumen nicht die Straße.
übersetzt von FHecker