Festa della Liberazione

 

An diesem Tag, am 25. April 1945, zogen sich Nazisoldateska  und
Faschisten aus Turin und Mailand zurück.

April 1945 Partisanen in Milano
25. April 1945 in memoria sfocata

 

 

italialiberaGenua, Alessandria und Domodossola von Partisaneneinheiten besetzt

In Berlin, die rote Fahne

Bologna, Ferrara, Modena, Reggio, Parma und La Spezia sind befreit

titelt L’Italia Libera, das Presseorgan des Partito d’Azione

Autor: 

„Aufgeben oder sterben“. Die von den Partisanen verkündete Parole hallte den ganzen Tag (und auch in den folgenden Tagen) des 25. April 1945 überall in Norditalien. Um 8 Uhr morgens proklamierte das Nationale Befreiungskomitee von Oberitalien (CLNAI) – dessen Kommando in Mailand angesiedelt war und von Luigi Longo, Emilio Sereni, Sandro Pertini und Leo Valiani geleitet wurde – den Aufstand in allen noch von den Nazifaschisten besetzten Gebieten.

Die Partisanen hatten sich eineinhalb Jahre zuvor, in der Stunde der Niederlage, organisiert, als einige Tausend Italiener beschlossen, sich der ausländischen Besatzung zu widersetzen (wenige Tausend, muss man sagen, aber sie waren viele für ein Land, das in zwanzig Jahren faschistischer Herrschaft am Boden lag). Und nun, während die Alliierten die Halbinsel besetzten, griffen die Partisanen die faschistischen und deutschen Garnisonen Norditaliens an und erzwangen die Kapitulation. Am 26. April kam eine Partisanenkolonne aus dem Oltrepò nach Mailand und das CLNAI übernahm die Macht „im Namen des italienischen Volkes und als Delegierter der italienischen Regierung“. Zu den ersten Entscheidungen gehört das Todesurteil gegen alle faschistischen Hierarchen, einschließlich Benito Mussolini, der drei Tage später erschossen wird. Bereits am 28. April fand in der Stadt eine große Feier der Befreiung statt. Die Amerikaner kamen am Tag danach in Mailand und am 1. Mai in Turin an.

Zu diesem Zeitpunkt war ganz Norditalien befreit (Bologna am 21. April, Genua am 23. April und Venedig am 28. April).

Die Befreiung beendete zwanzig Jahre Diktatur und fünf Jahre Krieg. Ein bahnbrechendes Ereignis, eine „Revolution“, die während der liberalen Regierungen und dann unter dem langen Schatten des Regimes nicht stattgefunden hatte, und die schließlich ein Jahr später zum ersten Mal die gesamte erwachsene italienische Bevölkerung (einschließlich Frauen) bei den Wahlen dazu veranlasste, im Referendum vom 2. Juni 1946 zwischen Monarchie und Republik zu entscheiden. Am 25. April stellt symbolisch den Höhepunkt der militärischen Phase des Widerstands und dann der Geburt der Italienischen Republik und der endgültigen Ausarbeitung der Verfassung dar. Dem Premierminister Alcide De Gasperi ist es zu verdanken, dass der Vorschlag an Prinz Umberto II, den damaligen Oberbefehlshaber des Königreichs Italien, ein Gesetz zur Feier der „totalen Befreiung des italienischen Territoriums“ erlassen wurde. Der Fürst hat akzeptiert und „am 25. April 1946 wurde der Tag zum Nationalfeiertag erklärt“.

Wenn der 25. April nicht das Fest der Italienischen Republik ist, das am 2. Juni gefeiert wird, sondern – viel mehr – das Fest der mit Blut eroberten Freiheit, während eines Bürgerkrieges und gegen den Eindringling, sollte daran erinnert werden, dass Italien nicht das einzige Land ist, das an einem besonderen Tag das Ende der ausländischen Besetzung feiert: Holland und Dänemark feiern es am 5. Mai, Norwegen am 8. August und Rumänien am 23. August. Und jenseits des Mittelmeers feiert Äthiopien am 5. Mai seinen Befreiungstag. Befreiung nicht von den Nazis, sondern von der schrecklichen italienischen Besatzung: das heißt, als wir die Eindringlinge waren.

übersetzt von Roberto Greco

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