von: Asbjørn Wahl
Dieser Beitrag wurde zuvor auf Social Europe und der Global Labor Column veröffentlicht.
Im Gefolge der Finanzkrise sind die sozialen Spannungen in den letzten Jahren in Europa stark angewachsen. Die Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften befinden sich seit dem Beginn der neoliberalen Offensive um das Jahr 1980 in der Defensive. In den 30 Jahren seither haben sich die Machtverhältnisse in den europäischen Gesellschaften erheblich verändert – vom Faktor Arbeit hin zum Kapital und von demokratischen hin zu Marktkräften. Es ist also an der Zeit, dagegen anzukämpfen, breit angelegte gesellschaftliche Bündnisse zu schmieden und unsere Strategien und Taktiken zu erneuern.
In diesem Artikel will ich die gegenwärtige Situation und die Frage der Bündnisbildung betrachten und insbesondere unsere diesbezüglichen Erfahrungen in Norwegen zusammenfassen. Mein Ausgangspunkt ist die These, dass gesellschaftliche Entwicklung eine Frage der Macht, gesellschaftlicher Macht, und Stärke ist. Wenn es uns nicht gelingt, eine ausreichende gesellschaftliche Macht dafür zu mobilisieren, werden unsere zahlreichen wichtigen Forderungen nicht mehr als Wunschdenken bleiben.