Vor drei Tagen wurden die in Brak, in der libyschen Wüste, inhaftierten eritreischen Flüchtlinge freigelassen. Ebenfalls sind alle eritreischen Staatsbürger, die in verschiedenen libyschen Lagern eingesperrt waren, in Freiheit. Es handelt sich nach Schätzungen libyscher Behörden und der dortigen eritreischen Gemeinde um etwa 400 Personen. Die Freilassung ist ein Erfolg des internationalen Drucks von Organisation wie Human Rights Watch, Amnesty International u.a. so auch Proteste vieler einzelner Personen. Vor der Freilassung wurden die Inhaftierten durch eine von Gaddafi eingesetzte Untersuchungskommission angehört. Sie erklärten, nicht in einem arabischen Land bleiben, sondern politisches Asyl in einem Drittland für sich in Anspruch nehmen zu wollen, welches der Konvention von Genf beigetreten ist. Italien, das 103 Personen ausgewiesen hat, die in Brak inhaftiert waren, hat sich zum Resettlement einiger von ihnen bereit erklärt. In Deutschland gab es wenig Beteiligung an der internationalen Protestwelle gegen die Inhaftierung der politischen eritreischen Flüchtlinge. Fußballweltmeisterschaft und Sommerzeit taten wohl das ihrige, um selbst Abgeordnete und Vertreter der Linkspartei auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene in einen Zustand der Lethargie zu versetzen.