Unisono

aus der Presseschau des Deutschlandradios:

Die meisten Stimmen gibt es heute zu der unerwartet guten Nachricht, wonach der Bund dieses Jahr bis zu 20 Milliarden Euro Schulden weniger machen muss als bisher gedacht.
Der MANNHEIMER MORGEN glaubt: „Solche Zahlen sind natürlich Munition für die Gegner des Sparpakets, die jetzt glauben, man könne es wieder aufschnüren, weil der Sanierungsdruck angeblich gesunken sei. Ob Kanzlerin Merkel das durchhält, ist eine spannende Frage.“
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG mahnt: „Nur weil die Neuverschuldung etwas weniger furchtbar ausfällt als angenommen, hat sich die verfassungsrechtliche Schuldenbremse nicht in Luft aufgelöst. Es nicht zum alten finanzpolitischen Schlendrian kommen zu lassen, wäre ein sinnstiftendes Projekt für Schwarz-Gelb. Die Koalition hat sonst keins.“
Die KIELER NACHRICHTEN stellen fest: „Es gibt zwar gute Argumente, um über die Zusammenstellung des Paketes zu streiten. Am Volumen der geplanten Einsparungen sollte jedoch auf keinen Fall etwas geändert werden. Dies sind die Bundestagsparteien den jetzigen und künftigen Steuerzahlern schuldig.“
Findet auch die Ulmer SÜDWEST PRESSE: „Daher verdienen es alle Spar-Politiker, den Rücken gestärkt zu bekommen. Es wird noch schwer genug, die vagen Zahlen des Sparpakets tatsächlich Realität werden zu lassen – und durchzusetzen.“
Die HESSISCHE/NIEDERSÄCHSICHE ALLGEMEINE aus Kassel bemerkt: „Finanzminister Wolfgang Schäuble hat bei den jüngsten Sparberatungen durchblicken lassen, dass eine geringere Kreditaufnahme bereits in die Sparpläne ‚eingepreist‘ worden sei. Kein Anlass also für Aufatmen oder gar Euphorie.“
Die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt erinnert: „Es ist nur wenige Wochen her, da stand das europäische Währungssystem vor dem Kollaps, weil die Zahlungsfähigkeit einiger Euro-Länder gefährdet schien. Nein, der einzige Ausweg bleibt die Konsolidierung der Haushalte. Der Bürger hat das, die Umfragen zeigen es, längst akzeptiert. Er will nur, dass es dabei auch fair zugeht.“

2 Comments

  1. Bezeichnend, daß nur eine Zeitung den korrekten Begriff „Konsolidierung“ verwendet. Da brauchts nur ein paar populistische Schlagwörter und jeder findet die immensen Kürzungen gut.

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  2. Dass es die Mainstreampresse unisono mit dem Sparen hat, ist auf den Geisteszustand dieser Gesellschaft zurückzuführen. Nur ein Wort genügt und die nationale Eintracht ist zumindest laut Umfrage hergestellt. Keiner der Verfasser der knappen Geldbeutel kommt auf den Gedanken, den Schuldenberg zu hinterfragen. Na, ja, da könnte herauskommen, was die politischen Eliten unter Sparen verstehen.

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